Hitler und ich!
Keine Beziehung in meinem Leben ist älter als jene mit Adolf Hitler. Nun ist es an der Zeit, über diese Beziehung zu reflektieren…
Unser Kennenlernen damals war heftig, fast hat es mich zerrissen. Ich war sehr, sehr jung und in der Schule mußte ich wahnsinnig viel zu einem bereits lange toten Österreicher auswendig lernen, Adolf Hitler. Dazu mußte ich viele Filme sehen mit Greuelbildern, die ich eigentlich noch gar nicht sehen durfte. Aber Schulstoff über Hitler kommt auch ohne FSK aus. Zudem waren diese Filme in extrem mieser Qualität und auf Super 8, das machte es nicht besser.
Ich war noch so jung an Jahren und hatte bereits schlaflose Nächte wegen eines toten Mannes.
Verdächtig waren fortan für mich Lampenschirme und Seifen. Fast bekam ich damals die Entschuldigung über diese Lügen nicht mit. Die Lampenschirme und Seifen waren eine gigantische Lüge, von Hollywood wurden diese Filme inszeniert.
Ich weiß noch, daß ich in der Klassenarbeit die Note 1 bekam. Da ist es besonders schwer, diese auswendig gelernten Ereignisse zu revisionieren. Die Lüge wurde eingeimpft und mittels Benotung verfestigt. Aber da war ja noch mein chronisches Mißtrauen im Wissen darum, daß Menschen lügen, insbesondere die Großen.
So fragte ich meinen Opa. Der war so unfaßbar alt, für mich zumindest, der mußte Adolf Hitler kennen. Und da Opa einfach alles weiß, wird er mir sagen, wie es wirklich war.
Aber mein Opa war seltsam verhalten, das Thema war ihm nicht genehm. Das kannte ich nicht von ihm. Erst sehr viel später begriff ich, was Umerziehung wirklich bedeutet.
In meiner kindlichen Naivität befand ich Umerziehung als milde dem Bösen gegenüber. Sie töteten nicht das Böse, sie gaben dem die Chance sich zu wandeln. Ein kindlicher Geist legt sich alles so zurecht, bis es angenehm ist und irgendwie paßt. Lediglich das Verhalten meines Opas paßte nicht dazu. Er war immer für jedes Thema offen und hatte eine Engelsgeduld, mir alles zu erklären und zu zeigen. Aber was den Nationalsozialismus anging, da blieb er verschlossen. Wie gesagt, später begriff ich, was es mit der Umerziehung auf sich hatte. Die Kriegstreiber schrieben einfach unsere Geschichte um und erließen drakonische Strafen für die Wahrheit. Familien wurden tief gespalten und Schulen erzogen fortan die Kinder, so auch mich. Familien lebten in Angst ob der kindlich naiven Fragen. Eine falsche Antwort reichte aus und die Kinder wurden durch das Jugendamt entführt und zu völlig Fremden, u.a. sogar bei bekannten Pädophilen, verbracht.
Die Familien lebten in einer permanenten Anspannung und Angst. Und auch dies vergiftete zunehmend alle Köpfe.
Opa sagte mir, daß, wenn ich viel älter sei, Bücher, allen voran diese alten Bücher, die ich jetzt schon innig liebte, der Schlüssel sein würden für meine Fragen.
Ich verstand zwar nicht was er meinte, aber ich verstand, daß es ein enorm wichtiges Thema war.
Als ich älter wurde, aber noch immer in der Schule war, begegnete Adolf Hitler mir schon wieder, die zweite Welle stand an. Es gab insgesamt drei dieser Hitler-Wellen im damaligen Schulsystem. Und das kann kein Zufall sein, denn die 3 bzw ein dreimaliger Vorgang wirkt psychisch enorm tief, es ist Teil einer Programmierung.
Bei der zweiten Welle stand die eigene Familie im Fokus, diese mußte maximal gespalten werden. Die ganzen Horrormärchen wurden wiederholt, auch jene mit den Lampen und Seife, für deren Lüge man sich schon entschuldigt hatte. Das war wohl nicht so wichtig, pädagogisch war diese Art der Programmierung enorm erfolgreich, so kam jenes wieder auf den Tisch.
Wie sollten uns vorstellen, wie unsere Opas und Ur-Opas metzelnd durch fremde Länder brandschatzten. Und ganz wichtig ist es dabei sich vorzustellen, wie kleine Kinder und Babys brutal geschlachtet würden, nur durch den Haß auf andere Ethnien angetrieben.
Innerlich verabschiedete ich mich, gedanklich ging ich bereits an meinem Meer spazieren. Meine Mama instruierte mich, die richtigen Antworten auswendig zu lernen, in der Klassenarbeit abzuliefern und sodann zu vergessen. Gute Noten seien wichtig, sonst könne ich mir mein Leben nicht finanzieren. Sie hatte noch sehr viel mehr Aufklärung für ihre Kinder, wir lebten fortan in zwei Welten: Schule/Ausbildung ist die eine, Familie/vertrautes Umfeld die andere.
Ich lehnte bereits in diesem Moment das System ab und gab mir überhaupt keine Mühe mehr, den Anschein zu erwecken dazu zu gehören – ich wurde zu einem Außenseiter, freie Wahl. Ehrlich gesagt gelang mir das nur sehr kurz, denn viele schlossen sich mir an und taten es mir gleich.
Freundschaften waren damals noch von Bedeutung, keiner wurde zurückgelassen. Dieser Maxime bin ich noch heute verpflichtet, das Wort Freundschaft kommt mir nicht zu schnell über die Lippen. Es hat Bedeutung und ist sehr mächtig, ich gehe damit verantwortungsbewußt um.
Aber diese zweite Welle an der Schule war wichtig für mich. Dieses mal nahm ich bewußt war, wie unfaßbar liebreizend, gepflegt und zufrieden die Menschen unter der Regierung von Hitler wirkten. Ganz anders als die Realität seinerzeit, da sah ich so viele verhärmte Gesichter, angespannt und unkonzentriert.
Mir gefiel das Deutsche Volk zur damaligen Zeit. Da sah ich es wieder: Ein Stolz, der nicht aufdringlich oder isolierend ist, eine Ehrenhaftigkeit die durch Wahrhaftigkeit lebt, Respekt vor dem Leben und der Natur, alles war harmonisch und im Einklang.
Sogar Kinder waren tadellos gekleidet, sittlich und wohlerzogen. Und das, obwohl ich damals die kleine Revoluzzerin mit blaugefärbten Haaren war. Aber eine davon sollte gesellschaftlich ausreichen.
Ich fing sogar an, Hitler attraktiv zu finden, lediglich vom Antlitz her. Aber wie kann ein so böser Mann so attraktiv sein? Und immerzu laufen ihm lachende Kinder in die Arme. Es war sehr seltsam, umso mehr, als daß das große Schweigen um mich herum sich verstetigte. Das paßte nicht so recht zusammen.
In der 9. Klasse kam dann die dritte Welle, der ich nur noch rudimentär beiwohnte. Ich fand weit größeres Interesse daran, meinen Schulkollegen, den Knut, hops zu nehmen. Er führte nämlich, übrigens ganz alleine, die Antifa-Zeitung an unserer Schule ein. Ich ließ nicht locker zu fragen, wer genau denn die Faschisten seien. Er hatte keine Antwort, nicht eine einzige. Sein Vater trug ihm auf dies zu tun. Der war Regisseur beim ZDF, und das wollte Knut auch werden. Aber ohne Nachweis einer respektablen Arbeit für die Antifa war dies aussichtslos.
Die Jungs verprügelten nun öfter Knut in den Pausen. Er versprach, darüber einen Film zu drehen. Ich kann dazu aber nichts finden, vielleicht ging es nicht auf.
Überhaupt war das erzwingen einer Antifa-Zeitung an der Schule damals mehr präsent als die dritte Welle. Die war voller ausgedachter Geschichten, die als Wahrheit etikettiert wurden. Gottlob fanden auf Freiwilligenbasis nur 3-5 Exemplare im Monat einen Abnehmer, in der Regel Lehrer.
Ein Klassenkamerad ließ sich eine ähnliche Frisur wie Hitler machen, nur mit dem Bart wollte es nicht klappen. Er bekam für diese bildhafte Provokation mündlich eine 6 eingetragen. In der darauf folgenden Woche hatten deutlich mehr diese Frisur, sogar das erste Mädchen. In den 80er Jahren war die Mode aber ohnehin fragwürdig und erinnerte nicht selten an den Zirkus.
Als ich aus der Schule raus war, wollte ich nie wieder was mit Hitler zu tun haben. Ich hatte die Nase wirklich voll, ob diesem sonderbaren Verhalten der Erwachsenen und allen voran der Lehrer. Ich hatte das Gefühl, traumatisiert worden zu sein.
Ich mußte reisen und mir die Welt ansehen. Und dabei stieß ich immer wieder mit Hitler zusammen. In der Türkei erzählte mir 1989 ein sehr alter Türke, daß sein Vater bei der Waffen-SS war. Sie waren alle enorm stolz auf ihn und trugen seinen Namen und Ansehen im Herzen. Sie sprachen auch alle perfekt Deutsch, um Hitler weiter zu ehren. Ich kam dann mit Grünen Haaren aus der Türkei zurück.
In der Wüste auf dem Sinai erzählte mir ein sehr alter Beduine, daß entweder auch er oder sein Vater an Hitlers Seite kämpften, die Völker in Afrika zu befreien. Auch sie sprachen perfekt Deutsch, zur Ehre Hitlers. Er war so ein toller und aufrechter Mann, was stimme nur mit uns Deutschen Volk nicht, daß wir so auf ihn spucken?
Bei Stolz und Ehre zuckte ich noch immer zusammen, ich war programmiert. Aber hier gab es andere Erzählweisen und anscheinend auch ganz andere Beweise. Ich wurde neugierig.
Es dauerte noch lange, aber ich kam nicht umhin, „Mein Kampf“ zu lesen – das Original!
Ich hatte nie zuvor den Eindruck, dieses Buch lesen zu müssen. Theoretisch wußte ich ja alles darüber, es war auch Teil der 3 Klassenarbeiten und ich bekam gute Noten. Aber ich war mir eben nicht sicher über den wahren Inhalt.
Ich las das Buch binnen weniger Tage unter Schlafentzug, ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Diese Sprachgewalt fesselte mich förmlich, die Klarheit blies mir den Nebel aus dem Kopf und dieser vormals schwarze Schandfleck wurde zu einer Quelle der Erleuchtung.
Direkt im Anschluß war ich wütend, sogar rasend vor Wut, ob des Betrugs und der Qual der Umerziehung, die für mich fortan Folter war und ist.
Dieses mein göttliches Deutsches Volk wurde durch Lug und Betrug gedemütigt, erniedrigt, ausgebeutet, unterdrückt und mißbraucht. Und gemordet.
Ich bin noch immer wütend darüber.
Heute bin ich voller Dankbarkeit und Respekt zu Adolf Hitler. Und ein so großer Mann wird mir sicher nachsehen, daß unsere Beziehung mit genervter Verachtung ohne Inhalt begann,
Ich habe meinen Frieden gefunden mit und durch Adolf Hitler. Und heute kann ich dies angstfrei sagen.
Ich wünsche mir sehr, daß mein geliebtes Deutsches Volk auch seine Angst überwindet und wieder entdeckt, daß es Löwen sind und keine Schafe.
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Heil Dir! Wir sind ewig.